Let me count the ways

Der erste Teil ihrer Aufgabe war soweit erledigt in den Augen Nero's, denn nachdem Mavis das Gebäude verlassen hatte mit ihrem Anhängsel, welcher die kleinere Dame nicht loslassen wollte, konnte er sich soweit auch schon daran machen eigentlich zu fliehen. Doch auf die Idee, dass er nun noch schnell verschwinden konnte kam er gar nicht - es fiel ihm in diesem MOment nicht ein - weswegen er sich etwas anderes überlegen musste um wieder nach draußen zu kommen. Er ging nicht davon aus, dass er nun noch ungesehen verschwinden konnte, da er selbst, wenn er durch die Tür ging vermutlich noch von hinten gesehen würde sobald der Mann den Abstellraum verlassen hatte. Und wenn er hinein ging um den Mann auszuschalten, dann würde er natürlich soweit gesehen werden, da er auch keine Möglichkeit hatte den Mann irgendwie zu hypnotisieren, sodass dieser eventuell alles vergessen würde.
Es wäre wohl nicht Nero, wenn er nicht die etwas gewaltvollere Variante gewählt hätte, in welcher er die Türklinke losgelassen hat, seine Handschuhe richtete, während der Mann vor lauter Verwirrung die Tür nur kurz aufriss, sie dann vor Schreck jedoch losgelassen hatte, weil sie eben plötzlich aufgegangen war. Doch waren das nur zwei Sekunden, ehe er sie wieder normal öffnete und noch etwas wild atmete, da er kurz vorher noch laut und wütend schrie. Der Vampir blieb direkt vor der Tür stehen, zeigte nur ein kurzes grinsen als der Mann die Tür geöffnet hatte und ihn verwirrt ansah. Kurz bevor der Mann auch nur den Mund öffnen konnte um Worte von sich zu geben - welche auch immer es gewesen wären - hatte Nero ihm schon einen Tritt in die Magengrube verpasst, damit er zurück stolperte und rückwärts in die Kartonagen im Raum fiel. SEin Handy hatte er fallen gelassen und nachdem der Vampir in den Raum getreten war, trat er darauf sodass es kaputt ging. Der Mann am hatte doch sowieso schon zu viel gehört.

Es kam nicht dazu, dass irgendjemand durch das Fenster des Abstellraums nach draußen schaute, sie entdeckte, irgendetwas rief und versuchte, über das Handy Verstärkung anzufordern; Mavis hörte ein unschönes Gegurgel oder Geröchel oder Geächze, wie immer man es im Aedanischen gerne nennen mochte, das darauf hindeutete, dass da jemand einen Tritt oder einen festen Schlag in den Magen bekommen hatte. Und anhand des dumpfen Geraschels war klar, dass es sich bei demjenigen, der einstecken musste, nicht um Nero handelte.
Das war natürlich ganz gut.
Sie schob sich leise, aber flink unter das Fenster und spähte hindurch, um herauszufinden, ob Nero Hilfe brauchte. Der Kerl, der scheinbar irgendetwas hatte nachschauen sollen, hatte ihr den Rücken gekehrt und war in sich zusammengekrümmt. Klar, so eine Gewalteinwirkung auf den Bauch tat auch wirklich weh. Wenn man Pech hatte, wurde einem zudem auch noch schlecht, wenn man nicht schnell genug gewesen war, die Muskulatur anzuspannen, oder es auch einfach nicht "gewöhnt" war, mal Schläge dort abzubekommen. Sie konnte sehen, wie Nero mit dem Schuh das Handy des Mannes zertrümmerte. Das war natürlich ebenfalls ganz gut. Aber mitbekommen hatten es eben leider trotzdem mindestens zwei Leute, dass da was im Argen war.
Sie hoffte, dass Nero den Mann schnell ausschaltete, ohne noch groß Lärm zu machen, und dann nach draußen kam, damit sie schnell verschwinden konnten. So wie es aussah, brauchte er ihre Hilfe derzeit (noch) nicht.

Mavis kam nicht wieder zurück, was vielleicht ganz gut war, denn dann konnte sie schon einmal gehen? Nero hatte nicht darauf geachtet ob sie vielleicht soweit ganz aus der Gasse verschwunden wäre, denn dann hätten sie sich einfach danach wieder treffen können. DAs sie es nicht getan hatte war für ihn jedoch auch nicht so schlimm - zumindest hatte er es noch nicht bemerkt -denn dann konnten sie auch zusammen gehen. Nun hatte er sich nur dem Typen zugewandt, das Handy am Boden zerstört und überlegte wie weit er gehen musste. Vergessen lassen konnte er den Mann das alles soweit nicht, was schade war, doch dafür fehlten ihm auch einfach die richtigen Fähigkeiten. Aus diesem Grund musste er es wohl dabei belassen das man sein Gesicht gesehen hatte, auch wenn das wohl gar nicht so neu war bei ihm. Zumindest nicht jeder kannte sein Gesicht, reichte doch fast.
Nun hatte er sich jedoch dem Mann genähert, welcher noch am Boden war, sich jedoch schon gekniet hatte und noch immer den eigenen Bauch hielt. Die Frage die schwer über seine Lippen kam "was?" wurde von Nero natürlich nicht beantwortet, denn er hatte dem Mann bis dahin nur einen harten Tritt gegen den Kopf verpasst, in der Hoffnung das dieser anschließend das Bewusstsein verlieren würde. Es.. klappte leider nicht so ganz, doch bewegte sich der Typ auch nicht mehr viel und hielt seinen Kopf schmerzend in den Händen. Der Vampir verlor schnell die Lust darauf den Mann das Bewusstsein zu rauben, denn selbst wenn er das nun machen würde, ging er davon aus das recht schnell hier jemand vorbei kommen würde um sich um ihn zu kümmern. Ob er dabei wach war oder nicht machte doch keinen Unterschied mehr, denn es wurde immerhin auch nur Nero gesehen soweit. Er sah auch davon ab sein Blut auf den Mann zu schmieren, denn selbst wenn sie durch die "Peilsenderfunktion" am Ende wussten wo er war.. was würde es ihnen bringen? Stattdessen sah er kurz zum Fenster, schob leicht die Augenbrauen zusammen, ehe er die teilweise noch gestapelten Kartonagen auf den Mann "warf" und sich dann daran machte sehr schnell den Raum und das Gebäude ganz zu verlassen.

Besonderes Mitgefühl für den Mann in dem Abstellraum hatte Mavis nicht, als Nero ihm gegen den Kopf trat und er gänzlich zu Boden ging. Ob er dabei bewusstlos wurde oder nicht, konnte sie durch das Fenster nicht sehen, weil sie nicht groß genug war und ihn auch sowieso nur wegen der offenen Tür erkannt hatte. Aber die Hauptsache war, dass Nero offenbar nicht in allzu großen Schwierigkeiten steckte. Noch nicht zumindest, denn selbstverständlich war es auch nicht besonders gut, dass er gesehen worden war. Allerdings wäre Mavis der Ansicht gewesen, dass es eine zu drastische Maßnahme wäre, den Mann dafür zu töten. Zwar konnte er dann nichts mehr zu Neros Gesicht sagen, aber wenn seine Kumpanen seine Leiche fanden, stand immerhin ebenso fest, dass etwas faul war.
Nun, und dass etwas faul war, kam wohl auch dadurch raus, dass sie den Geschäftsführer wegbrachten.
Ein paar Kartons flogen über den am Boden Liegenden, und gleich darauf kam auch schon Nero aus dem Gebäude heraus. Mavis huschte vom Fenster weg und zu ihm und besagtem Geschäftsführer. "Hast du ihn ausgeschaltet?", fragte sie leise, war aber schon bereit, den Mann wieder am Arm zu packen, damit sie schleunigst verschwinden konnten.

Die Kartonagen über den Mann geworfen, hatte Nero sich dann endlich aus dem Gebäude begeben. Er konnte noch keine Schritte auf dem Gang hören die vielleicht darauf hindeuten würden das jemand dorthin eilte, aber es würde sicherlich nicht mehr lange dauern bis jemand kam der sich ansehen wollte was da passiert war. Der Vampir sah zu Mavis und dem Mann die beide noch immer hier waren statt schon gegangen zu sein. Er hatte aber kein Problem damit, immerhin hätte ja noch mehr passieren können und dann hätte Mavis ihm helfen können. Das es dazu nicht kam war auch nicht schlecht für die beiden. "Er wird zumindest nicht aufstehen." Erwiderte der Vampir, ehe er sich vor die beiden stellte, damit er vor gehen konnte. Er sah in die Gasse die zur Straße führte, um zu erkennen ob eventuell aus dieser Richtung jemand kam, doch sie hatten das Glück das die Gasse noch immer leer war. Erst dann ging er mit schnellen Schritten voraus und hoffte das die beiden hinterher kamen - vielleicht war der verletzte Mann etwas langsamer auf den beiden als die beiden, aber wenn er nicht zu langsam war, dann würde er schon gut hinterher kommen. Erst am Ende der Gasse, als es langsam auf die Straße ging blieb Nero kurz stehen und klopfte sich kurz über die Kleidung um wieder ordentlicher zu wirken, ehe er eher langsam und im normalen Tempo weiter lief - kurz wartend, damit er neben Mavis laufen konnte. Jetzt so schnell wie möglich hier weg, würde er wohl vorschlagen - dafür am besten ein Taxi.

“Gut.“
Nun konnte man sich natürlich darüber streiten, ob es wirklich gut war, dass der Mann im Abstellraum zumindest nicht aufstehen würde. In diesem Fall und wenn man es aus Neros, Mavis‘ und der Sicht des Mannes bei ihnen betrachtete, durfte man es sicherlich als gut bezeichnen.
Mavis‘ Hand blieb am Arm des Geschäftsführers platziert, der ein wenig durch den Wind wirkte, doch es ließ sich schwierig schätzen, ob es schlimmer war als ohnehin zuvor schon. Er ließ sich von ihr jedenfalls nach wie vor mitschleifen, und nachdem Nero einen Blick in die Gasse Richtung Straße geworfen hatte und dort scheinbar niemand auf sie „wartete“, konnten sie ihm ohne weiteres folgen. Sie blieb nur noch einmal kurz stehen als der Vampir sich die Kleidung etwas abklopfte, um ordentlicher zu wirken, auch wenn es so aussah als würde er sich entstauben.
Diesmal war Mavis es dabei, die rasch nach links und rechts schaute, um ihre Lage zu checken. Nichts Verdächtiges zu sehen (und niemand Verdächtiges), doch vermutlich würden sich ein paar Fußgänger darüber wundern, dass sie mit einem etwas lädiert aussehenden Mann unterwegs waren.
„Sollen wir wieder mit einem Taxi fahren?“, fragte sie vorsichtshalber. Wie es aussah, befand sich ein Taxistand auf dieser Seite des Happy Clubs nicht in der Nähe. Sowieso fand man ja Taxen eher zu späterer Stunde und eher beim Haupteingang der Clubs vor.

Mavis hatte den guten Einfall geäußert, dass man wohl das Taxi nehmen sollte, wodurch man dann zumindest shcnell von hier weg kommen würde. Ein Krankenwagen für den Mann zu rufen wäre sicherlich zu viel und zudem auch noch sehr auffällig. Er blickte zu seiner Begleitung und nickte, wodurch er sich wieder langsamer bewegte und sich kurz umsah. Es war leider kein Taxi in der Nähe der Straße wo sie raus kamen, weshalb sie wohl oder übel eines rufen mussten, wofür Nero auch gleich sein Handy heraus geholt hatte und die passende Nummer suchte. Der Geschäftsführer hatte derzeit ein wenig die Sorge, dass man ihn hier vielleicht sehen würde, weshalb er auch etwas unruhiger wirkte und sich ständig umsah, wodurch er zumindest die Aufmerksamkeit einzelner Perosnen holte die sich darüber wunderten das dieser Mann da ständig sein Gesicht drehte. Und dann wunderten sie sich auch noch über die Wunden die er hatte, sprachen es jedoch nciht an als sie in der Nähe waren, sondern liefen noch vorbei an den dreien. Das Taxi war zumindest schon mal gerufen und so hieß es auch erst einmal nur warten. "Es sollte gleich da sein.

Auch Nero, der ihr stumm zugestimmt hatte, schien rasch zu bemerken, dass weit und breit kein Taxi, geschweige denn ein Taxistand zu sehen war. Doch anders als Mavis war er gleich dabei, sein Handy hervorzuziehen und ein Taxi zu beordern. Mavis sah ihm einen Moment lang dabei zu, ihr war jedoch nicht wohl dabei, zum Warten so nah beim Hinterausgang der Happy Clubs zu warten.
"Findet der Fahrer uns, wenn wir noch etwas weiter gehen? Vielleicht ist hier zu auffällig", äußerte sie ihre Bedenken, und auch der "errettete" Geschäftsführer neben ihr strahlte eine gewisse Nervosität aus. "Oder einer von uns wartet hier nur. Ich kann das machen, mich hat niemand gesehen." Jedenfalls hatte sie niemanden gesehen, der sie gesehen haben könnte. Nur Nero war ja in die Auseinandersetzung (wenn man es so nennen wollte) mit dem "armen Kerl" in dem Abstellraum geraten, und den Geschäftsführer kannte man ja eh. Sie hingegen nicht.
Allerdings wusste sie auch nicht, inwieweit es sich lohnte, sich für ein paar Minuten noch zu trennen; es konnte ja sein, dass ein Taxi vom nächsten Stand direkt losfuhr und sie schon in einer Minute aufsammelte. Man konnte nie wissen. Um diese Uhrzeit hatten die Taxifahrer sicherlich noch nicht so viel zu tun wie abends, wenn die betrunkenen Leute sich abholen ließen, weil sie nicht mehr fahren durften oder auf den öffentlichen Nahverkehr verzichten wollten.

Sie nickte leicht, als Nero ihr erwiderte, dass der Taxifahrer die Straße genannt bekommen hatte. Das bedeutete wohl, dass sie ihn heranwinken mussten, wenn er vorbeifuhr, und er nicht an einer bestimmten Stelle auf sie warten würde. Also, dass diese bestimmte Stelle auch nicht in der Nähe des Happy-Club-Hinterhofes sein musste. Seine Gegenfrage ließ sie kurz nachdenken.
"Dann lass uns bleiben zusammen. Wir können ein Stück weitergehen, oder?" Dann mussten sie sich nicht trennen, entfernten sich aber noch ein wenig vom verdächtigen Ort, sodass man sie hoffentlich nicht mehr einfach so damit in Verbindung brachte oder jemand vom Happy Club den Geschäftsführer nicht sofort entdeckte.
Der gab sich in den letzten Minuten wie auch zuvor schon recht passiv und still, doch vermutlich war das auch besser so. Vielleicht stand er ja sogar unter Schock? Da würde es niemandem weiterhelfen, wenn er auch noch seine Meinung einwarf. Solange er nicht in Panik ausbrach, war also alles gut. Vorsichtshalber ließ Mavis seinen Arm aber auch weiterhin nicht los. Man wusste ja nie, auf welche Ideen er sonst kam.
Wie sie gesagt hatte, nahm sie ihr Tempo wieder ein wenig auf und wandte sich dabei einfach mal in die Richtung des Cafés, in dem sie vor einer oder zwei Stunden schon gewesen waren. Dabei blieb ihr Blick aber auf die Straße und hin und wieder auch über die Schulter gerichtet, um das Taxi entdecken zu können, das sie aufsammeln sollte.