Let me count the ways

Der Geschäftsführer wusste nicht so ganz was er machen sollte nachdem Nero gegangen war, doch er versuchte es zu ignorieren, nachdem Mavis sagte, dass er gleich wieder kommen würde. Eigentlich war ihm das doch irgendwie egal und das nicht, weil er Nero nicht mochte. "Er ist.. komisch." SAgte er nur zu ihr und kratzte sich leicht an der Wange, weil er auch nicht wusste ob sie es eventuell negativ aufnehmen würde wenn er schlecht über den Vampir sprach. Doch dies war nur eine Reaktion und wirklich darüber nachgedacht hatte er nicht, als er es sagte. Mehr dachte er darüber nach, was sie als nächstes fragte und das die gleiche Frage immer und immer wieder kam, das wunderte ihn auch soweit nicht mehr. Er sah auf den Tisch, überlegte nur kurz, bevor er etwas sagte, was vermutlich doch auch nicht hilfreich war. "Eigentlich hätte es mir früher auffallen müssen, dass man mich nicht mehr braucht." SAgte er und sah sie an. "Obwohl es mein Club ist, wurden Entscheidungen getroffen die nicht über mich liefen. Man hat auch meine Unterschrift benutzt, wenn es um Verträge und so weiter ging." Sagte er nur und konnte sich auch nicht erklären, wieso er darauf gar nicht geachtet hatte. Eine hilfreiche Antwort war das vermutlich aber soweit nicht.

Mavis zuckte bei den Worten des Mannes nur leicht die Schultern. Dass komisch oft eher negativ konotiert war, war ihr nicht so bewusst, aber sie dachte sich sowieso nicht allzu viel dabei, denn immerhin hatte er Recht: Nero war ein bisschen komisch. Aber andere sagten auch über Mavis, dass sie komisch war, und wahrscheinlich musste man auch einfach irgendwie ein bisschen komisch sein, wenn man bei Sunlit Garden oder anderen Untergrundgruppierungen landete. Es war ja oft schon per se komisch, wenn man jemand war, der sich abseits der Gesetze durchs Leben hangelte. Und es war auch nichts für jeden. Ein gewisser Spleen gehörte dazu, sonst hatte man eh keine Chance.
Sie interessierte sich allerdings ohnehin mehr dafür, was der Geschäftsführer noch zu sagen haben könnte, weshalb sie das Thema für sich direkt wieder abgehakt hatte und auf seine Antwort wartete. Ihre Stirn runzelte sich leicht. "Was für Entscheidungen wurden denn ohne Sie getroffen?", fragte sie.
Sie wusste nicht so genau, was es in Clubs für Entscheidungen zu treffen gab - außer wie groß die nächste Getränkelieferung wurde, wie viele Sicherheitskräfte man für welches Event brauchte, welche Musik spielen sollte und sowas eben. Aber das war vermutlich nichts, was die Rotmasken hinsichtlich ihrer Machenschaften interessieren sollte, oder?

Mavis stellte für den Mann eine erwartbare Frage, die er jedoch trotzdem nur zögerlich beantwortete, weil er gerade noch überlegen musste, wie genau er darauf antworten sollte. Zu verheimlichen hatte er im Grunde nun sowieso nichts mehr, denn er hatte so gut wie alles verloren. Wieso dann dieser Gruppierung hier irgendwas verheimlichen, was mit einem Club zusammenhängt, den ihn auch hoffentlich bald nicht mehr interessieren sollte - natürlich nur zu seinem eigenen Schutz, nicht weil er gerne die Arbeit abgeben wollte. "Alles mögliche.. Die Standard Sachen, aber auch irgendwelche Verträge. Marketingverträge, Kooperationsverträge.. manches weiß ich nicht einmal, da es mir nicht vorzeigt wurde." Sagte er und zuckte leicht unwissend mit der Schulter. Nero hatte er in diesem Moment einfach ignoriert, da dieser sowieso nicht anwesend war und das Gespräch mit Mavis - trotz des Themas - etwas angenehmer war, wenn dieser Mann nicht dabei saß. Das Nero jedoch wohl gleich wieder zurückkommen würde, war ihm schon bewusst. "Und nun, wenn ich weg bin, wird vermutlich noch viel mehr in meinem Namen geschehen." Man wollte ihn ja los werden und einen passenden Ersatz finden, der glücklicherweise auch noch genauso aussah wie er! Für die Bande lief im Grunde gerade nicht wirklich etwas schief, außer das jemand, der zu viel wusste, erst einmal verschollen war und wenn es "schlecht" lief, dann würde man diesen Geschäftsführer vielleicht auch gar nicht mehr finden.

Es wunderte Mavis ein bisschen, dass der Mann früher gar nichts dagegen unternommen hatte, dass die Leute des Clubs seine Unterschrift einfach so ... ja, gefälscht und benutzt hatten, ohne dass er sein Okay gegeben hatte. Aber sie wusste auch, dass es viele Gründe gab, warum die Betroffenen lieber die Füße still hielten und nichts sagten - in der Hoffnung, so eben nicht selbst in den Fokus und in Gefahr zu kommen. Trotzdem...
Sie schaute ihn einen Moment lang schweigend an und legte dabei die Hände ruhig auf dem Tisch ab. Sie dachte nach, auch wenn sie nicht sehr nachdenklich aussah. "Dann müssen Sie wirklich sehr aufpassen, glaube ich", sagte sie schließlich. Sie wollte ihn natürlich nicht noch mehr beunruhigen. Aber er musste natürlich auch realistisch bleiben und denken. Es nützte nichts, wenn er einfach nur wegzog und dort weiter unter seinem Namen weiterlebte. Sie seufzte leicht und strich sich eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. "Sie könnten Sie einfach verschulden oder die Polizei kommt zu Ihnen, wenn es illegal ist und gefunden wird."
Ihr Blick wandte sich von dem Geschäftsführer ab und wanderte langsam durch den Raum und zu den anderen hinüber, die ihnen aber keine weitere Beachtung schenkten.